HCB2020

Herzogenrather Club für Bogensport 2020 e.V.

Instandhaltung und Reparatur



Wie bei jeder technischen Sportart ist auch beim Bogenschiessen die Instandhaltung des Geräts ein wichtiges Thema. Vor allem die Pfeile leiden schon sehr unter den enormen Belastungen - einer Beschleunigung vom Mehrhundertfachen der Erdbeschleunigung beim Abschuss und vom Mehrtausendfachen beim Auftreffen auf die Scheibe. Da verwundert es nicht, wenn sich die Spitzen lösen und sich ab und zu mal eine Feder selbständig macht. Natürlich wird man in jedem Verein immer jemanden finden, der einem das wieder in Ordnung bringt, aber auch der muss es ja mal irgendwo gelernt haben. Also sollte man sich bemühen, durch Zusehen und Nachfragen zu lernen, wie man diese immer wiederkehrenden Problemchen selbst lösen kann. Das sollte man selbst mit zwei linken Händen hinkriegen. Und wenn man erst einmal Pfeile reparieren kann, muss man nur noch lernen, wie man sie auf die richtige Länge bringt, um seine Pfeile komplett selber bauen zu können.

Eine weitere Instandhaltungsmaßnahme, die jeder selbst ausführen können sollte, ist das Wachsen der Sehne. Die Sehne muss in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen mit Wachs behandelt werden, um geschmeidig zu bleiben. Das ist keine Kunst und in wenigen Minuten erledigt, aber man muss eben wissen, wie's geht.

Nicht ganz so einfach, und nur für Leute mit technischem Verständnis, sind Einstellarbeiten am Recurvebogen; vom Compoundbogen sollte man als Normalsterblicher ohnehin besser die Finger lassen. Bei der Einstellung der Zugkraft und des sog. Tillers sollte man schon wissen, was man tut, aber man sollte sich das auf jeden Fall bei Gelegenheit zeigen und erklären lassen, damit man weiß, worum es bei diesen wichtigen Einstellungen überhaupt geht.

Messung und Einstellung der Standhöhe, also letztlich der Vorspannung des Bogens, sind wiederum einfache Handgriffe, die man sich schnell aneignen kann - und muss, denn auch wenn man über die optimale Standhöhe lange diskutieren kann, ist es doch wichtig, dass man immer mit der gleichen Standhöhe schiesst, wenn man zuverlässig treffen will.

Eine etwas aufwendigere "Bastelarbeit" schließlich ist der Sehnenbau. Es kommt immer wieder mal vor, dass vor Allem die Mittelwicklung sich löst oder sonstwie kaputt geht, und dann muss man nicht gleich eine neue Sehne kaufen, wenn man gelernt hat, wie man eine neue Mittelwicklung herstellt. Es sollte eigentlich in jedem Bogensportverein jemanden geben, der das kann und damit auch Anderen beibringen kann, wenn sie es denn wollen und sich zutrauen. Geradezu lebenswichtig ist dies für Blankbogenschützen, denn die meisten Mittelwicklungen gekaufter Sehnen sind zu kurz und erfüllen nicht die Wettkampfvorschriften.

Einen Schritt weiter geht dann der Bau einer kompletten Sehne, der schon spezielle Geräte und einige Übung erfordert. Normale Sehnen sind allerdings so billig, dass sich der Selbstbau kaum lohnt, aber wenn man etwas Besonderes haben will oder muss (z.B. eine Sehne mit ungewöhnlicher Länge), dann ist es schon nützlich, wenn man weiß, wie's geht.

Und wo wir schon bei Sehnen sind: Jede Sehne braucht ein oder zwei Nockpunktbegrenzer, deren genaue Position man durch mehr oder weniger mühsames Ausschiessen ermittelt. Man kann natürlich fertige Klemm-Nockpunkte benutzen, aber stilecht sind eigentlich nur selbstgewickelte Nockpunkte. Außerdem sind sie leichter, was schon wichtig sein kann. Auch das Wickeln von Nockpunktbegrenzern ist kein Hexenwerk, sondern in wenigen Minuten erledigt, wenn man's kann.
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